Schön, euch zu sehen. Ich bin Wolfgang Listle , ein Kind des 20 Jahrhunderts. Ich bin 12 Jahre nach Ende des 3. Reichs geboren, in einem Haus aus dem 19 Jahrhundert, welches zu Beginn der Industrialisierung Pfersees errichtet wurde und zwei Weltkriege überlebt hat!
Meine Eltern, Anny und Karl Listle, sind in bäuerlichen Anwesen in Lamerdingen und Buchloe geboren und aufgewachsen. Meine Eltern zählten zur frühen Generation der "Landflüchtlinge". Karl Listle war von den ersten motorisierten Fahrzeugen fasziniert und lernte daher in der Werkstatt seines Onkels in Buchloe den Beruf des Automechanikers, anstatt auf dem heimischen Anwesen Landwirt zu werden.
Beide zog es in die Stadt Augsburg, wo Karl als Mitglied einer Erbengemeinschaft das Anwesen in der Kazböckstrasse 12 von der verstorbenen Eigentümerin Rosa Nersinger, der Tante von Karl Listle, übernahm. Karl richtete auf dem Grundstück eine kleine Autowerkstatt ein, wo er seinen Freunden und Bekannten die Autos reparierte. Diese halfen ihm im Gegenzug beim Mauern, Malern, Schreinern, Spenglern und anderen Gewerken, welche bei der Renovierung eines vom Kriege geschundenen Hauses benötigt werden. Anny übernahm das "Facility Management" in meinem Elternhaus und organisierte die kleine Familie perfekt.
Ich habe persönlich geprägte Eindrücke über den 2.Weltkrieg und das Bombardement Augsburgs aus Erzählungen der älteren Hausbewohner erhalten. Im Keller des Anwesens wurde zu dieser Zeit ein Raum zum Luftschutzkeller ertüchtigt, in welchem die Bewohner Schutz suchten. Die Nachkriegszeit war geprägt von der Wohnungsnot in Mangelwirtschaft. Der Niedergang der Textilindustie von Pfersee begleitete meine Jugend. Die zunehmende Angst über den Verlust von Arbeitsplätzen durch die beginnende Globalisierung prägten meine Schulzeit und den Einstieg in das Berufsleben.
Die UDSSR startet in 1957, meinem Geburtsjahr, den ersten Satelliten SPUTNIK in eine Weltumlaufbahn. Die USA mussten militärisch reagieren und gründen die ARPA ( Advanced Research Projects Agency ), die in das Verteidigungsministerium integriert ist. Die Aufgabe der ARPA war es, neue Technologien im Bereich Kommunikation und Datenübertragung zu entwickeln, um der USA einen technischen Vorsprung gegenüber der UDSSR zu verschaffen. Die Geburtsstunde des Internet war eingeleitet. Da ich mich als Teil der älteren Internetgeneration fühle, habe ich die mir zugängliche zeitgeschichtliche Dokumentation rund um die Orte meiner Kindheit und Jugend nachfolgend zusammengefasst.
Ich bin als Kind des 20. Jahrhundert geboren und habe den Übergang zum 21. Jahrhundert erlebt. Wir leben in einer sehr spannenden Zeit mit zahlreichen Möglichkeiten, aber auch vielen Herausforderungen. "Früher war alles besser" ist nicht mein Lebensmotto. Teil meiner Lebensaufgabe ist es daran teilzuhaben, dass diese Welt besser und schöner wird. Ich hatte das große Glück in verantwortlicher Position bei einem Unternehmen (www.keimfarben.com) mitgestalten zu dürfen, welches in meinem Sinne zur Verschönerung der Schöpfung beiträgt.
Die Entwicklung schreitet voran und es wird besser, wenn die Menschen es besser machen wollen!
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende sagte Oscar Wilde. Am Ende wird alles gut? Da steckt viel Hoffnung drin - und gleichzeitig die Erfahrung, dass es in der Gegenwart nicht immer gut ist. Aber es ist auch noch nicht das Ende, sondern der Aufruf an die jungen Generationen mitzuwirken, damit alles gut wird!
Wie es früher war zeigen die nächsten Seiten und so bunt und so vielfältig wie heute, im 21. Jahrhundert war es noch nie auf diesem Planeten. Von Albert Einstein stammt das Zitat: "Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben."
Lasst uns mit unseren demokratischen Möglichkeiten dafür Sorge tragen, dass unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel besser wird, als die Vergangenheit des 20 Jahrhunderts!
Schaut euch ruhig bei mir um und lernt mich und mein Umfeld kennen. Der Bereich mit privaten Daten lebender Personen ist nicht für jeden zugänglich. Wenn Ihr Interesse an diesen Bilder habt, mailt mich bitte an und Ihr bekommt das Passwort.
Erstmals wird Pfersee 800 n. Chr. erwähnt, vermutlich existiert der Ort aber bereits seit der Römerzeit.
Im Mittelalter befand sich das Dorf vor den Toren Augsburgs im Besitz des jeweiligen Bischofs und verschiedener Patrizierfamilien. In der Zeit, als Augsburg eine freie Reichsstadt war, gehörte Pfersee zum Herrschaftsgebiet der Markgrafschaft Burgau (Vorderösterreich). Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden hier größere Industriebetriebe, eine der bekanntesten war wohl die Spinnerei, Weberei Pfersee (SWP), Dierig und J.P.Bemberg, aber auch die Chemische Fabrik Pfersee. Von 900 Einwohnern im Jahre 1850 wuchs die Bevölkerung auf etwa 11.000 Einwohner Ende 1910.
Am 1. Januar 1911 wurde aus dem Industrievorort Pfersee durch Eingemeindung ein Stadtteil von Augsburg. Seit den 1960er Jahren verschwindet die Industrie. Von den ursprünglichen Fabriken produziert heute nur noch die Firma Eberle.
Die katholische Stadtpfarrkirche Herz Jesu, das Wahrzeichen von Pfersee, in welcher ich meine christliche Prägung entwicklete, ist die größte Kirche welche in der Epoche des Jugendstils ausgeführt wurde. Der Bau wurde ermöglicht durch die Tatkraft von Stadtpfarrer Anton Schwab. 1907 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Kirchweihe fand am 29. Mai 1910 durch Bischof Maximilian von Lingg statt. Herz-Jesu besitzt eine neuromanische Fassade und ist im inneren Kirchenschiff im Jugendstil errichtet. Der Kirchturm ist 72 Meter hoch, darauf steht ein 6,50 Meter hohes Kreuz. In der Länge misst die dreischiffige Basilika 72 Meter. Ein Fassadenrenovierung unter Verwendung von KEIMFARBEN erfolgte im Jahre 2010.
Die Kazböckstrasse und die Ohnsorgstrasse sind nach Grundherren früherer Jahrhunderte benannt und gehen auf Michael Kazböck (Augsburger Patrizier, um 1570 Besitzer eines Teils von Pfersee) sowie Konrad Ohnsorg (Augsburger Patrizier, um 1440 Besitzer eines Teils von Pfersee) zurück.
Pfersee hat sich verändert. Aus dem sehr industriell geprägten Stadtteil wurde ein Wohnviertel mit hoher Wohn- und Freizeitqualität.
Genaueres über Pfersee kann man hier nachlesen: http://archiv.pfersee.de/rundgang/index.html (Button drücken)